Eine bessere Nutzung von Gesundheitsdaten ist essenziell für die Forschung und den medizinischen Fortschritt. Das hat auch der Bundesrat in seinem Bericht zur Digitalisierung anerkannt. Nun sollen konkrete Schritte folgen.
Es brauche eine gemeinsame Anstrengung, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen zum Erfolg zu führen: Dies war das Fazit von Prof. Dr. Alfred Angerer, Verfasser des Digital Health Reports und Leiter der Fachstelle Management im Gesundheitswesen des Winterthurer Instituts für Gesundheitsökonomie an der ZHAW, in seiner Präsentation am Sessionsanlass des Forum Gesundheit Schweiz im September 2022. Nötig sei als Basis ein funktionierendes elektronisches Patientendossier. Angerer zeigte sich überzeugt: Am Können werde die Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht scheitern. Was vielerorts aber fehle, sei das Wollen.
Diesen Willen, vorwärts zu machen, gibt es nun im Parlament. Ein Postulat von Nationalrätin Ruth Humbel (Postulat 15.4225) stellte dem Bundesrat bereits vor Jahren die Frage: Wie kann die Schweiz Gesundheitsdaten künftig besser nutzen? Der Bundesrat anerkennt in seinem Bericht, dass eine bessere Nutzung von Gesundheitsdaten essenziell für die Forschung und den medizinischen Fortschritt sei. Die Schweiz soll dies künftig mit einem funktionierenden, digitalen Gesundheitsdatenökosystem sicherstellen.
Damit Gesundheitsdaten überhaupt weiterverwertet werden können, müssen gemeinsame Standards gelten, nach denen Daten erhoben und strukturiert werden. Auch eine Aufsicht ist nötig. Diese Rolle könnte künftig eine zentrale Koordinationsstelle übernehmen. Denn nur mit einer klaren Kontrolle über die gesetzten Ziele kann die Digitalisierung gelingen.
Haltung des FGS: Der Bericht des Bundesrats zur Digitalisierung zielt in die richtige Richtung. Es fehlen allerdings verbindliche Fristen und konkrete Massnahmen. Vor allem gibt es keine Hinweise zur Finanzierung. Nun ist eine ganzheitliche Strategie nötig, die konkrete Massnahmen und einen durchaus sportlichen Fahrplan auflistet.
