Spitalplanung: Schluss mit dem Kantönligeist

Die Kantone müssen ihre Spitalplanung besser koordinieren. Tun sie das nicht, soll der Bund übernehmen können.

Das Bonmot: «Jedem Täli sein Spitäli» kommt nicht von ungefähr. Aktuell gibt es in der Schweiz über 200 Spitalstandorte. 99,8% der Einwohnerinnen und Einwohner erreichen mit dem Auto innert 30 Minuten ein Allgemeinspital, drei Viertel der Bevölkerung können dabei aus acht verschiedenen Spitälern auswählen.

Vor allem im Hinblick auf die chronische Unterfinanzierung vieler Einrichtungen besteht Handlungsbedarf. Eine Studie der PwC prognostiziert, dass Rettungspakete für Spitäler die Steuerzahlenden jährlich über 1 Milliarde Franken kosten werden. Um das zu verhindern, sollen die Kantone ihre Spitalplanungen künftig überregional koordinieren und die Leistungsaufträge besser aufeinander abstimmen. Erfolgt diese Zusammenarbeit nicht ausreichend, soll der Bund eingreifen können. Dies fordert eine Motion der ständerätlichen Gesundheitskommission (25.3017 Motion: Spitalplanung durch interkantonale Spitallisten stärken). Als Vorbild dient die hochspezialisierte Medizin. Dort zeigt sich, dass die Kantone durchaus in der Lage sind, sich grundsätzlich zu koordinieren.

Die Kantone argumentieren, dass bereits heute eine interkantonale Zusammenarbeit stattfinde. Eine zentrale Steuerung durch den Bund würde das System schwerfälliger und ineffizienter machen. Doch diese Argumente vermochten eine Mehrheit im Ständerat nicht zu überzeugen. Die Motion wurde angenommen und geht nun an den Nationalrat.

Haltung des FGS: In der Schweiz muss ein unkontrolliertes Spitalsterben verhindert werden. Deshalb ist es nötig, dass die Spitalplanung überregional erfolgt. Nur so können die Ressourcen optimal genutzt – Stichwort Fachkräftemangel – und die Qualität hochgehalten werden.

Parlamentsgeschäfte

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