Leistung honorieren und gleichzeitig die Qualität steigern

Einen vielversprechenden Ansatz für mehr Qualität im Gesundheitswesen bietet Value-Based Healthcare, kurz VBHC. Es steht für ein Gesundheitssystem, das sich an Leistungswerten orientiert – insbesondere am Nutzen aus Patientensicht.

Alle reden davon, die Qualität im Gesundheitswesen steigern zu wollen. Auch das FGS hat sich eine höhere Qualität zum Ziel gesetzt. Der Bundesrat hält in einem Bericht dazu fest, dass er die Qualität in der medizinischen Versorgung verbessern will, indem eine offene Fehlerkultur und ein besserer Austausch zwischen Patienten und Gesundheitsfachpersonen erfolgen soll. Leistungen sollen «wirksam, sicher, patientenzentriert, rechtzeitig, effizient und anhand einer koordinierten Versorgung» erbracht werden. Zudem soll ein chancengleicher Zugang zu Leistungen für alle bestehen.

Einen vielversprechenden Ansatz für mehr Qualität bietet auch Value-Based Healthcare, kurz VBHC. Sie steht für ein Gesundheitssystem, das sich an Leistungswerten orientiert, insbesondere am Nutzen aus Patientensicht. Die Herausforderung bei der Diskussion ist natürlich die Messung und Vergütung dieses Nutzens. Eine der Lösungen dafür sind leistungsbasierte Vergütungen, also eine fixe Basis mit einem variablen Anteil (Malus/Bonus) in Abhängigkeit von den erzielten Ergebnissen. Die Ergebnisse werden u.a. mit PROMs (patient-reported outcome measures) gemessen.

In Schweden, einem Pionier im Bereich der Value-Based Healthcare, wurde in Stockholm eine Pauschale pro Behandlungsepisode für Hüft- und Kniegelenkersatzoperationen entwickelt. Ein Teil der Rückvergütung dieser Pauschale wird nur bezahlt, wenn die im Voraus festgelegten Ergebnisse erzielt wurden. Auch hierzulande gibt es Initiativen, die in die Richtung einer stärkeren Berücksichtigung der Behandlungsqualität gehen. Das Universitätsspital Basel misst schon seit mehreren Jahren die PROMs, beispielsweise in der Brustkrebsbehandlung.

Die Teilrevision des KVG und der KVV zur Stärkung von Qualität und Wirtschaftlichkeit verfolgt unter anderem das Ziel, Qualitätsverträge obligatorisch zu machen. Diese Verträge sehen Qualitätsmessungen, Massnahmen für die Qualitätsentwicklung sowie deren Überprüfung und die Möglichkeit von Sanktionen bei Verletzung des Vertrags vor.

Haltung des FGS: Leistungsbasierte Vergütungen, die in Abhängigkeit zu den erzielten Ergebnissen stehen, sind ein vielversprechender Weg. Da die Ergebnisse auch aus Patientensicht gemessen werden, kann sichergestellt werden, dass die Qualität im Vordergrund steht. Das FGS begrüsst weitere Anstrengungen und Projekte auf diesem Gebiet.

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