DigiSanté schlank und zielgerichtet umsetzen

Das Parlament möchte das Programm zur Digitalisierung des Gesundheitswesens eng begleiten. Wenn die Ziele von DigiSanté erreicht werden sollen, muss eine klare Priorisierung der Projekte erfolgen.

Ein Blick in andere Länder macht deutlich: Digitale Gesundheitslösungen haben ein immenses Potenzial. Telemedizin, automatische Rezeptbestellung, zentrale Datenspeicherung und E-Rezepte sind konkrete Beispiele, die andernorts bereits selbstverständlich sind. Bewährt hat sich auch der Einbezug von Apotheken, um die Koordination im Gesundheitswesen zu verbessern und die Qualität der Patientenversorgung zu erhöhen. Und die Selbstverwaltung von Gesundheitsdaten, die in Österreich, Singapur, Belgien und Norwegen gezielt gefördert wird, sorgt für eine aktivere Beteiligung der Patientinnen und Patienten an ihrer Gesundheitsvorsorge.

Das Sparpotenzial von E-Health-Lösungen ist beträchtlich: Je nach Studie liegt es in der Schweiz bei rund 1,5 Milliarden Franken jährlich. Die ETH und McKinsey haben das Einsparpotenzial schon vor Jahren gar auf 8,2 Milliarden Franken beziffert.

Es hat sich auch gezeigt, dass nationale Digital-Health-Strategien entscheidend sind, um die Integration digitaler Gesundheitslösungen zu fördern. Mit dem Projekt DigiSanté des Bundesamtes für Gesundheit ist die Anschubfinanzierung zur Digitalisierung des Gesundheitswesens in der Schweiz beschlossene Sache.

Das ganze Programm umfasst rund 50 Projekte. Ziel ist es vor allem, Systeme und Prozesse im Gesundheitswesen besser aufeinander abzustimmen. Der Bund will Register, Meldesysteme oder Informationsplattformen durchgängig digitalisieren und sicherstellen, dass diese mit anderen IT-Systemen kommunizieren können.

Wie der Nationalrat möchte auch der Ständerat das Programm eng begleiten. Konkret geht es um Vorgaben zur Zielsetzung von DigiSanté, zum Controlling und zum Einbezug der betroffenen Kreise. Vorgesehen ist ausserdem eine jährliche Berichterstattung ans Parlament. Die Leistungserbringer müssen auch hier einbezogen werden.

Entscheidend in der Umsetzung: Es sind nicht alle Projekte gleich relevant. Um die Wirkung zu erhöhen, müssen die wichtigsten Projekte identifiziert und priorisiert werden. Zurückhaltung sollte man dagegen üben, wenn es um einen allfälligen Ausbau der Verwaltung geht, die DigiSanté umsetzen soll.

Haltung des FGS: Nach der Anschubfinanzierung muss das Notwendige vom Wünschenswerten getrennt und priorisiert werden. Die Verwaltung muss DigiSanté schlank umsetzen, neue Stellen sollten nur im Ausnahmefall geschaffen werden. Die enge Begleitung durch das Parlament, aber auch durch die von der Umsetzung direkt betroffenen Akteure, ist für den Erfolg von DigiSanté zentral.

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